Rom ist über 3000 Jahre alt - viel Zeit für Geschichte und Mythen aller Art. Vermutlich lebten bereits 1200 v. Chr. Menschen auf den sieben römischen Hügeln. Die Hügel gibt es tatsächlich, allerdings sind sie kleiner als man vermuten würde und überall bebaut. Die bekanntesten sind der Kapitolhügel (Capitolino) und unweit davon entfernt über dem Forum Romanum, der Palatin (Palasthügel). Die anderen Hügel tragen die Namen Aventin, Caelius, Esquillin, Quirinal und Viminal.
Die antiken Überreste beschränken sich nicht auf ein einziges Viertel von Rom. Gebäude und Monumente aus der Zeit des Römischen Reiches liegen überall verstreut. Die bedeutendsten Bauwerke des antiken Roms mit dem Kolosseum und Forum Romanum konzentrieren sich aber zwischen dem Kapitol- und Palatinhügel unweit von Piazza Venezia. Diese Sehenswürdigkeiten des alten Roms lassen sich an einem Tag erkunden.
Die Stadtgeschichte Roms beginnt mit der Legende von den auf dem Tiber ausgesetzten Zwillingsbrüdern Romulus und Remus, die mit Hilfe der Götter von einer Wölfin gerettet und gesäugt wurden bis ein Schäfer sie fand und aufzog. Später erschien Gott Mars den Brüdern und forderte sie auf, eine Stadt zu gründen, was sie der Legende zufolge 753 v. Chr. taten. Sie errichteten jeweils eigene Festungen auf den Hügeln, konnten sich aber nicht auf einen Namen einigen. Die Brüder bekriegten sich bis Romulus seinen Bruder Remus tötete. Die Wölfin die Romulus und Remus säugt, ist das Wahrzeichen Roms.
Am besten beginnt man den Rundgang durch das alte Rom auf dem Capitolino, dem wohl ältesten Teil der Stadt, überquert das Forum Romanum und besichtigt anschließend das Kolosseum. Zum Abschluss ist noch der Besuch der Bischofskirche von Rom San Giovanni in Laterano, die zu den historisch bedeutendsten Kirchen der Stadt zählt, zu empfehlen.
Der Kapitolshügel (Capitolino) ist der kleinste, aber wichtigste der sieben Hügeln Roms. Bereits im 14. Jh. v.Chr. siedelten hier bronzezeitliche Stämme, und später war der Hügel militärisches, religiöses und politisches Zentrum Roms.
Das Kapitol wird von dem mächtigen weißen Monument für Vittorio Emanuelle II auf der Piazza Venezia beherrscht. Dahinter befindet sich die Piazza del Campidoglio, der Kapitolsplatz der von Michelangelo entworfen wurde.
Zum Platz führt eine von Michelangelo entworfene Rampentreppe (condonata), die 1536 für den triumphalen Einzug Kaiser Karls V. in Rom gebaut wurde. Auf dem Capitolino befindet sich das Senatorenpalast, das Rathaus und die Kapitolinischen Museen. Die Mitte des Platzes schmückt das Reiterstandbild Mark Aurels.
Die Wege links und rechts (siehe Bild oben) des Senatorenpalast führen zum Forum Romanum.
Einen Besonders herrlichen Blick auf das Forum Romanum hat man von der riesigen Terrasse des Monument Vittorio Emanuelle II, wo sich auch ein sehr gutes Café befindet. Sehenswert ist auch die Kirche Santa Maria in Aracoeli. Diese Kirche wurde 574 erstmals erwähnt und bereits damals galt sie als alt. Diese Kirche befindet sich am Ende einer steilen Treppe, die sich gleich neben der Rampentreppe die zum Capitolino führt, befindet.
Das Forum Romanum (ital. Foro Romano) war fast 1000 Jahre lang das Zentrum des Römischen Reiches. Heute sind davon nur mächtige Ruinen geblieben, doch vermitteln diese Überreste dennoch einen Eindruck von der einstigen Größe des alten Roms. Viele Ruinen des Forums sind über 2000 Jahre alt. Mit einiger Vorstellungskraft kann man sich die Größe und Pracht der ursprünglichen Bauten vorstellen und so auf den Spuren von Julius Cesar, Nero, Caligual, Claudius, Hadrian und anderen berühmten Männern der Antike wandern.
Man betritt das Forum beim Arco di Settimio Severo, einem großen Bogen, der 203 aus Anlass des 10.ten Regierungsjahres von Kaiser Septimius Severus errichtet wurde.
Der achtsäulige Tempio di Saturno (Saturntempel) ist einer der ältesten Tempel des Forums und stammt aus dem Jahr 497 v.Chr. Im alten Rom glaubte man, daß die Blüte und Macht Roms auf der Landwirtschaft beruhten und Saturn, als Gott des Ackerbaus war einer der meistverehrten Götter.
Eines der am besten erhaltenen Bauwerke ist das Tempio di Antonino e Faustina, welches 141 von Kaiser Antonius zur Ehren seiner Frau Faustina errichtet wurde. Es ist so gut erhalten, weil es im 11. Jh. zur Kirche geweiht wurde.
Beeindruckend sind auch die Überreste der Basilica di Massenzio (erbaut 306) die einstmals 100 m lang war. Obwohl davon nur ein Flügel erhalten blieb, ist das Bauwerk immer noch beeindruckend.
Auf einem Hügel über dem Forum Romanum dem Palatin (Palasthügel) bauten reiche und mächtige Römer ihre Residenzen und Paläste. Davon sind aber auch nur Ruinen erhalten, die auf dem Hügel verstreut liegen. Die Ruinen sind umgeben von Gärten und Orangenhainen, was einen Besuch des Palatin sehr lohnend macht. Auch hat man von hier eine wunderbaren Blick auf das Forum Romanum.
Das Kolosseum (ital. Colosseo), ist das größte Antike Bauwerk in Rom. Im alten Rom fanden hier Gladiatorenkämpfe und andere Unterhaltung statt.
Das Kolesseum entstand auf den Willen von Vespasian im Jahr 72 n.C und mindestens bis zum Jahr 523 fanden hier Jahrmärkte und Gladiatorenkämpfe statt.
Das Bauwerk war und ist ein architektonisches Meisterwerk das bis heute als Modell für Stadien dient. Es gab 80 Ausgänge durch welche die 50000 bis 70000 Zuschauer in wenigen Minuten das Theater verlassen konnten. Die Ellipseform des Kolosseums misst 188 Meter auf der Hauptachse und 156 Meter auf der kleineren Achse. Die ursprüngliche Fassade ist 48,5 m hoch, wobei sie nur von einer Seite in der ursprünglichen Höhe erhalten ist, denn mit Steinen des Kolosseums baute man viele römische Kirchen und Paläste.
Im Innenbereich des Kolosseums kann man die früher vorhandenen Sitzreihen nur schemenhaft erkennen. Ein Feuer zerstörte die hölzerne Arena, die den Innenraum bedeckte, dadurch blickt man auf die einst komplexen unterirdischen Strukturen.
Die Basilika San Giovanni in Laterano ist wahrscheinlich die älteste der Christenheit, vor allem aber ist sie die wichtigste nach dem Petersdom, denn sie ist die Kathedrale von Rom. Der Papst ist gleichzeitig Bischof von Rom und lange Zeit durfte am Hauptaltar nur der Papst die Messe feiern.
Die Ursprünge von San Giovanni in Laterano reichen weit zurück. Hier lässt Konstantin, der erste christliche Kaiser im 3 Jh. n. Chr die erste staatlich genehmigte Kirche der Christenheit bauen. Über Jahrhunderte stand die durch Erdbeben und Feuer mehrfach zerstörte und wieder neu aufgebaute Kirche im Mittelpunkt historischer Ereignisse. Bis ins 19.Jh. wurden hier die Päpste gekrönt.
Die Kirche birgt nur wenig künstlerisch interessante Stücke. Berühmt ist San Giovanni vor allem wegen seines Kreuzgangs (1215-32). Siehe Bild oben.