Egal wie und wo man auf Bali Urlaub macht, man kommt immer in den Genuß der Gamelan Klänge und der balinesischen Tänze. Und immer kann man sicher sein, daß die Vorführungen hohe künstlerische Qualität haben, ob auf einer der vielen Bühnen auf Bali in Tempeln und Palästen oder auch im Rahmen eines Animationsprogramms im Hotel.
Die Tänzer sind ausgebildet in speziell dafür eingerichteten Tanz- und Kulturschulen und für die Qualität der Vorführungen sorgt eine Kontrolle durch die staatliche Bali Tourist Development Corporation. Man muss schon viele Tanz- und Musikgruppen gesehnen haben, um Qualitätsunterschiede zu erkennen. Die Preise für diese Tanzvorführungen sind überall gleich, nur die Hotels bieten diese Unterhaltung unentgeltlich für die Gäste. Alle Tänze und Dramen haben rituellen Ursprung und stellen Szenen aus der hinduistischen Mythologie dem Ramayana und Mahabharata. Für Touristen werden gekürzte Versionen, die ca. 1 Stunde dauern vorgeführt und vor allem in Ubud haben sie ein sehr hohes künstlerisches Niveau. Jede Bewegung, jede Mimik ist vorgeschrieben und hat eine spezielle Bedeutung. Auch wenn man die Story dadurch nur in groben Zügen mitbekommt, ist eine solche Tanzvorführung durch die Pracht der Kostüme und Anmut der Bewegungen ein wunderschönes Erlebnis. Wir haben den Legong, Barong und Kecak Tanz besucht. Daneben gibt es noch andere wie den Kriegstanz Baris oder den Maskentanz Jauk.
Der Legong ist der graziösester und anmutigste unter den Tänzen Balis. Drei in Goldbrokatsarongs gekleidete Tänzerinnen mit einer Krone aus Frangipani -Blüten als Kopfschmuck stellen pantomimisch eine Legende von einer entführten Prinzessin dar. Es wird auch als Tanz der göttlichen Nymphen bezeichnet. Jede Fingerhaltung und vor allem jeder Lidschlag ist hier vorgeschrieben und hat eine besondere Bedeutung.
Das Tanzspiel Barong stellt den Kampf zwischen einem löwenähnlichen Wesen (Barong), der das Gute verkörpert und der Hexe Rangda als Inkarnation des Bösen. Der Kampf endet unentschieden und das Barong Drama symbolisiert damit Besonders plastisch den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, Göttern und Dämonen die auf Bali zusammengehören wie Tag und Nacht.
Hier einige Fotos von einer Legong & Barong Vorführung in Puri Saren in Ubud
Der Kecak auch Affentanz genannt basiert auf einem Trance Ritual kombiniert mit einer Geschichte aus dem Ramayana Epos (die Entführung der Prinzessin Sita durch den König Rahwana). Im Gegensatz zu anderen Tänzen gibt es kein Gamelan Orchester. Die Rolle des Gamelan Orchesters übernimmt ein Chor bestehen aus mindestens 50 Männern mit nackten Oberkörpern nur mit einem weiß -schwarz - karierten Tuch (Symbol für Gut und Böse). Die Männer geben rhythmische "cak-cak-cak" Laute von sich, die dem Tanz den Namen Kecak gaben. Da die Laute auch den Lauten der Affen ähneln, wird er auch manchmal als Affentanz bezeichnet. Im Gegensatz zu anderen Tänzen ist der Kecak als solcher kein rituelle Tanz und wird niemals bei Tempelfesten und Zeremonien aufgeführt.
Wir haben den Kecak in Pura Desa, dem Dorftempel des kleinen Dorfes Junjungan bei Ubud besucht. Der Kecak wird hier jeden Montagabend um 19.00 Uhr von der Dorfgemeinschaft vorgeführt. Die Männer des Chores sind Reisbauern aus der Umgebung. Mit dem Dorftempel als Kulisse, dem Licht der Fackeln und den ungewöhnlichen Klängen war das die dramatischste Vorführung die wir gesehen haben. Schön war auch der kurze Fußmarsch unterm Sternenhimmel durch Reisfelder zurück in die Villa Orchid.
